Zweifelhafte Tipps aus dem Internet: Laiendiagnostik als Gefahr für Haustiere
Wenn ein Tier Krankheitserscheinungen zeigt oder sich atypisch verhält, suchen im Zeitalter der Internetkommunikation viele Haustierbesitzer zuallererst in Foren oder sozialen Medien nach Antworten – ja, sogar nach einer Diagnose für ihr Tier. Es spricht nichts dagegen, sich Zuspruch und beruhigende Worte anderer Tierhalter zu holen, wenn man in Sorge über den Gesundheitszustand des geliebten Haustieres ist. Den Weg zum Tierarzt ersetzt das aber auf keinen Fall!
Vertrauen Sie nicht auf das Urteil von selbsternannten Experten!
Besonders gefährlich für Ihren Vierbeiner wird es dann, wenn „erfahrene Tierhalter“ im Internet mit großer Selbstsicherheit Ratschläge erteilen, die zu fragwürdigen Entscheidungen führen. Man vertraut auf das Urteil eines Fremden, der den Patienten nicht einmal kennt oder gesehen hat, und glaubt, sich den Tierarztbesuch sparen zu können. Kommt es zu einer Verschlechterung der Symptome, entscheiden sich viele dann doch für den Tierarzt – in manchen Fällen leider zu spät.
Dieses Überhandnehmen von „Wissenden“ führt auch auf anderen Ebenen zu Problemen. Der auf diese Weise informierte Tierhalter hat oftmals ein völlig falsches Bild von der Situation, wenn er zum Tierarzt kommt. Manche glauben dann, es besser zu wissen – schließlich hat dieses und jenes ja im Internet gestanden!
Es ist nichts dagegen einzuwenden, sich im Internet mit anderen Tierbesitzern auszutauschen oder sich über Krankheiten zu informieren – letzteres sollten Sie aber auf facheinschlägigen Seiten wie etwa jenen von veterinärmedizinischen Universitäten oder Tierärzten machen. Sie müssen sich dabei aber stets einer Sache bewusst sein: Nichts von alledem ersetzt einen Tierarztbesuch! Und den sind Sie Ihrem kranken Vierbeiner schuldig.